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Bordeaux 2016 tagesaktuell 23.05.2017

Bordeaux 2016 kommt in die heiße Phase

Gestern kam die erste Tranche von LAFITE-ROTHSCHILD heraus. Die Händler in Bordeaux bekamen nur 50% der letztjährigen Zuteilung. Der Rest wird wohl bald in einer zweiten Tranche mit höherem Ausgabepreis folgen. Erst dann kann der Subskriptionspreis für den ersten PREMIER GRAND CRU aus dem Médoc des Jahrgangs 2016 ermittelt werden.

Heute kamen zwei weitere Schwergewichte auf den Markt: PAVIE und ANGÉLUS aus St.-Emilion. Die beiden PREMIER GRAND CRU CLASSÉ »A« kommen seit einigen Jahren zeitgleich und zum gleichen Preis heraus. 2016 ist jeweils einer der besten Jahrgänge dieser berühmten Weine. Lesen Sie mehr weiter unten in dieser E-Mail.

Die täglich aktualisierten Informationen zur Bordeaux-Subskription finden Sie in unserem BORDEAUX 2016 KALENDER oder Sie lassen sich in unseren E-Mail-Verteiler für Subskription eintragen. Dazu schicken Sie uns einfach eine E-Mail …

Hier gehts weiter mit unseren täglich aktualisierten Informationen zur Bordeaux-Subskription.

23.05.2017


Lafite-Rothschild

LATOUR-MARTILLAC | Tipp | Péssac-Léognan rouge
@ 34,80 € / 75cl-Fl. in Subskription
extraprima 93-95 | Galloni 89-92+ | Suckling 93-94
Der Latour-Martillac konnte von den Mittelklasse-Péssacs am meisten brillieren. Der Preis von 34,80 € absolut gerechtfertigt, auch wenn es der bislang höchste Wert für einen Latour-Martillac ist. Von vielen anderen Verkostern wurde dieser Wein glatt übersehen! Das passiert leider viel zu oft. KAUFEN.

Latour-Martillac konnte in rot und weiss gleichermaßen brillieren und empfiehlt sich als ausgezeichneter Péssac-Leógnan im preislichen Mittelfeld! 60% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot und satte 8% Petit Verdot brachten es gemeinsam auf 13,7% Alkohol und reiften in 40% neuen Fässern. Dunkelbeerig, fleischig und dicht, zeigt sich der Latour-Martillac sehr klar und intensiv, mit viel Rasse, Schokolade und Graphit. Druckvolle Struktur, enorm frisch und brillant, ist er außerordentlich stimmig und ausgewogen.


QUINTUS | St.-Emilion
@ 130,90 € / 75cl-Fl. in Subskription
extraprima 93-95 | Parker-WA 92-94 | Galloni 93-96+ | Suckling 94-95 | Weinwisser 17,5/20
Die Domaines Clarence Dillon, zu denen Haut-Brion und La Mission Haut-Brion gehören, hätten niemals in den St.-Emilion Quintus investiert, wenn es nicht ein außerordentliches Potenzial gäbe. Zuerst wurde Tertre-Daugay gekauft und später l’Arrosée dazu einverleibt. Es ist die einizige Hanglage am südwestlichen Plateaurand von St.-Emilion dessen Weinberge sich in 270° um die Spitze in Richtung Norden, Westen und Süden erstrecken. Dieses ergibt unterschiedliche Reifegrade und Nuancen, die zu einem sehr vielschichtigen Aromenbild beisteuern. Im Norden grenzen Weinberge von Canon und Angélus an Quintus. Im Osten liegen Fonplégade und im Süden Canon-la Gaffellière. Peu à peu werden die Weinberge perfektioniert, ein neuer Keller wird ebenso entstehen. Der 2016er ist der bisherige Höhepunkt der jungen Geschichte des Quintus. Vermutlich wird sich der Quintus 2016 auf der Flasche eher bei 94 oder 95 Punkten einpendeln. Für 130,90 € bekommt man daher einen sehr zukunftsträchtigen St.-Emilion mit äußerst stilvoller Flasche. Die aufwändige Holzkiste ist in jedem Weinkeller ein absoluter Hingucker … KAUFEN.

Der Quintus von Haut-Brion gewann durch die Integration der Rebflächen vom ehemaligen l’Arrosée deutlich an Fokus. Gelesen wurde zwischen dem 3. bis 20. Oktober. Die Assemblage von 70% Merlot und 30% Cabernet Franc erreichte satte 15% Alkohol und reifte in 35% neuen Fässern. Dunkle Farbe, leuchtend. Üppiges, reifes Duftspiel, offensiv und klar, mit reichhaltig-würzigem Hintergrund. Reif, straff und lebendig im Mund, sehr stilvoll und frisch gearbeitet, mit rassigen weit verteilten Gerbstoffen. Das großartige Terroir kommt mehr und mehr zur Geltung, insgesamt wirkt der Quintus etwas gedrungen und zur Geradlinigkeit erzogen.


ANGÉLUS | St.-Emilion
@ 410,- € / 75cl-Fl. (Preisvorgabe vom Weingut)
extraprima 99-100 | Parker-WA 96-98 | Galloni 94-97+ | Suckling 99-100 | Weinwisser 19/20
Angélus war für uns gemeinsam mit Haut-Brion der beste Bordeaux des Jahrgangs 2016. Stilistisch ist er etwas feiner und delikater als frühere Jahrgänge. In diesem Jahr steht die Vielschichtigkeit und Balance vor Kraft und Fülle! Mit 410,- € kommt er gleichzeitig mit Pavie zum bislang höchsten Subskriptionspreis heraus. Das lässt erahnen, dass Ausone und Cheval Blanc sich bei etwa 800,- € einpendeln könnten. Angélus hatte vor einigen Wochen einen Frostschaden von 80% vermeldet. Möglicherweise ist dies auch ein Grund für den höheren Preis. Bei Interesse unterbreiten wir Ihne gerne ein persönliches Angebot.

Zwei geschätzte Verkoster hatten mit erzählt, dass sie Angélus nicht so hoch bewertet haben, wobei mir bei der Journalisten-Verkostung im klimatisierten Obergeschoss auf dem Château ein überragender Angélus begegnet war. Mit dem Jahrgang 2016 übernahm Thierry Grenié-de Boüard gemeinsam mit seiner Cousine Stéphanie de Boüard-Rivoal, Tochter von Hubert de Boüard de Laforest, die Verantwortung auf Angélus. Stéphanie verfolgte bereits bei vorigen Jahrgängen eine sanftere Extraktion, um dem Angélus mehr Finesse und Eleganz zu verleihen. Während Vater Hubert immer gerne mit den Muskeln spielte, folgt Neffe Thierry ganz der Linie seiner Cousine. Der 2016er Angélus ist in seiner Komplettheit schlicht überragend. Viele Verkoster sahen den Ausone auf Platz 1 in St.-Emilion. Es steht zu vermuten, dass sie nicht das Glück hatten, Angélus in derart überragender Klasse verkostet zu haben! Das drängt auf eine Gegenüberstellung in 10 Jahren! Geerntet wurde spät vom 4. – 22. Oktober mit 40 hl/ha. 60% Merlot und 40% Cabernet Franc kamen in die Assemblage, erreichten 14% Alkohol und werden in 100% neuen Fässern ausgebaut. Massive, schwarz-lila Farbe. Genialer, tiefer Duft, unglaublich weit und offen, extrem süß und likörig, sensationell frisch und tief, der beste Geruchseindruck der gesamten Primeurs. Grandiose Struktur im Mund, monumentale Extraktion mit großer Reichhaltigkeit und Frische, maximale Fülle von perfekter physiologischer Reife, riesiger Druck in der Mitte. Hochfeine Gerbstoffe, distinguiert und weit verteilt, unglaublich dicht gewoben und mit enormer Spannung und Energie versehen, dabei immer locker, mit grandiosem Fluss und Zug, ewig lang. Monumentaler Angélus, der bei all seiner Kraft unglaublich leicht und elegant wirkt. Auf meine Frage, wie diese überragende Qualität zu erklären sei, antwortete Thierry, es gab keinen Trockenstress wegen des Lehms im Unterboden, daher konnten sie warten bis die Traubenkerne perfekt reif gewesen waren.


PAVIE | St.-Emilion
@ 410,- € / 75cl-Fl. (Preisvorgabe vom Weingut)
extraprima 96-98 | Parker-WA 98-100 | Suckling 99-100 | Weinwisser 18,5/20
Pavie ist einer der höchstbewerteten Bordeaux des Jahrgangs 2016. Mit 410,- € kommt er gleichzeitig mit Angélus zum bislang höchsten Subskriptionspreis heraus. Das lässt erahnen, dass Ausone und Cheval Blanc sich bei etwa 800,- € einpendeln könnten. Bei Interesse unterbreiten wir Ihnen gerne ein persönliches Angebot.

Auf Pavie und den Schwestergütern wird mit niedrigen Erträgen, maximaler Extraktion und Fülle gearbeitet. Geerntet wurde zwischen dem 10. und 20. Oktober mit einem Ertrag von 38 hl/ha. Das durchschnittliche Rebalter beträgt 48 Jahre. 60% Merlot, 22% Cabernet Franc und 18% Cabernet Sauvignon kamen mit 14,55% Alkohol in 80% neue Fässer. Massive, schwarze Farbe. Ganz weit und offen im Duft, großartige Terroirprägung mit mineralischen Noten, frisch und likörig-intensiv. Die grandiose Terroirprägung des Pavie beherrscht auch den Eindruck im Mund, weit gefächerte, hochfeine Gerbstoffe mit viel Rasse und großer Dichte. Enorm druckvoll und konzentriert, setzt er seine maximale Extraktion in Szene, süßer, intensiver Nachhall, ansonsten ganz trocken im Verlauf, mineralisch-salzig im ewig langen Rückaroma. Ein großer Pavie, der sich aufgrund seines außergewöhnlichen Terroirs über die ansonsten etwas maskierende Vinifikationsmethode, wie man bei Pavie-Decesse und Bellevue-Mondotte sieht, hinwegsetzt.


Jonathan Malthus bringt die nächsten beiden Lagenweine heraus:

LE CARRÉ | St.-Emilion
@ 69,- € / 75cl-Fl. in Subskription
extraprima 92-94 | Parker-WA 89-91 | Galloni 89-92 | Suckling 93-94 | Weinwisser 17/20
Le Carré ist eine Einzellagencuvée von Jonathan Maltus (Château Teyssier) aus einer Anlage, die früher zu Château Canon gehörte. 85% Merlot und 15% Cabernet Franc kamen mit 14,5% Alkohol in 80% neue Fässer. Schwarze Farbe. Dicht und süß, mit viel Saft und schöner, satter Frucht, sehr intensiv, mit massiven, etwas raueren Gerbstoffen und rassiger, weit gefasster Struktur. Am Limit extrahiert, mit hoher Konzentration trocknet er nach hinten etwas aus.

LES ASTÉRIES | St.-Emilion
@ 103,00 € / 75cl-Fl. in Subskription
extraprima 93-95 | Parker-WA 91-93 | Galloni 92-95 | Suckling 93-94
Der Les Astéries erreichte satte 15,2% Alkohol mit 83% Merlot und 17% Cabernet Franc, die auf Kalkstein gewachsen sind. Schwarze Farbe, massiv. Tief, dicht, likörig und massiv, spanisch-süße Fülle, sehr reichhaltig, ganz straff strukturiert mit Rasse und mineralischem Druck, sehr gute Länge, ewig weit, mit Graphit und Schokolade im Nachhall.