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Bordeaux 2016 tagesaktuell 02.06.2017


02.06.2017

CHEVAL-BLANC | St.-Emilion
extraprima 98-100 | Parker-WA 97-99 | Galloni 96-99 | Suckling 98-99 | Weinwisser 19/20
Cheval-Blanc reizt die Preisspanne wie immer voll aus. Einige Négociants bieten den Wein unter der Hand günstiger an, sodaß der Subskriptionspreis von 690,- bis 750,- € variiert. Wir machen Ihnen gerne ein konkret günstiges Angebot.

Auf Cheval Blanc konnten 33 von den 45 Parzellen für den Grand Vin verwendet werden, was einem Anteil von 77% der Produktion entspricht, 7% wurden für den Petit Cheval verwendet, 16% im Fass verkauft. Zwei Drittel der Reben haben ein beträchtliches Alter von etwa 70 Jahren, der Rest wurde größtenteils 2008 und 2009 gepflanzt. Es wurde nur wenig Grünlese praktiziert, die Traubenernte fand recht früh zwischen dem 20. September und 12. Oktober statt mit erfreulichen 40 hl/ha. Mit nahezu 60% Merlot, genauer 59,5% Merlot, 37,2% Cabernet Franc und 3,3% Cabernet Sauvignon ähnelt die Assemblage dem Cheval-Blanc 2009 und dem Angélus 2016 bei 14,2% Alkohol. Massiv schwarze Farbe, viskos. Dicht und verschlossen im Duftbild, intensiv und weit gefasst, mit feiner Holznote und dunkelbeeriger, mächtiger Frucht mit liköriger Kopfnote, Schokolade und Teer. Enorme Fülle im Mund, ganz weit gefasst mit großer Rasse und Frische, aristokratischer Distinktion und der typischen Kühle eines jungen Cheval-Blanc. Fruchtbetont, enorm druckvoll, mit vielschichtigem Spiel von hochfeinen Gerbstoffen, großer Extraktsüße und mächtigem Körper. Nicht so komplex wie der vollkommen unterschätzte, große 2011er Cheval-Blanc, der hatte noch mehr Rasse vom perfekt reifen Cabernet Franc. Sehr eindeutig und klar in seiner Kernaussage, poliert und geschliffen. Geradlinig, lang, süß und mit viel Schmelz schließt er ab und zeigt ähnlich wie andere Premier Crus nicht das ganz große Rückaroma wie in den absolut größten Jahren.


PAVIE-MACQUIN | Tipp | St.-Emilion
extraprima 95-97 | Parker-WA 94-96 | Galloni 96-99 | Suckling 97-98 | Weinwisser 18/20
Gemeinsam mit Trotte Vieille und Croix de Labrie ist der Pavie-Macquin einer der interessantesten Spitzenweine aus St.-Emilion. Mit 79,90 € kostet er deutlich weniger als die berühmte Konkurrenz La Mondotte und Figéac auf gleicher Qualitätsstufe.

Aus dem Portfolio der Nicolas Thienpont unterstehenden Spitzen-St.-Emilions sticht der Pavie-Macquin in diesem Jahr deutlich hervor. Geerntet wurde vom 7. – 20. Oktober mit 46 hl/ha, 85% Grand Vin wurden selektiert. 82% Merlot, 16% Cabernet Franc und 2% Cabernet Sauvignon kamen bei etwa 14,5% Alkohol in 50% neue Fässer. Massiv schwarze Farbe, sehr viskos. Supertief und weit gefasstes Duftbild mit extrem fruchtigem Kernaroma für 2016, rotbeerige Fülle mit Cassis-Reflexen, balsamische Würznoten, süß und imposant. Satt und intensiv im Mund, viel Druck und Finesse, konfierte Aromen mit fleischiger Fülle und großer innerer Spannung. Rassige Gerbstoffe, männlich zupackend, mit feinkörniger Struktur und straffer Organisation am Gaumen. Dicht, weit und lang, mit ausgezeichneter Süße im Abgang. Ein großer Pavie-Macquin, der viele vorige Jahrgänge weit übertrifft.


DOMAINE DE CHEVALIER | Péssac-Léognan rouge
extraprima 92-94 | Parker-WA 94-96 | Galloni 93-96 | Suckling 96-97 | Weinwisser 19/20
Der rote Domaine de Chevalier kam zu 72,50 € heraus. Die Bewertungen sind gut.

Auf der Domaine de Chevalier wurde erst zwischen dem 10. und 23. Oktober geerntet. 65% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot und 5% Petit Verdot reifen in zu 1/3 neuen Fässern, der Alkohol liegt bei etwa 13,5%. Schwarz-viskose Farbe. Dicht und rund, viel Stoff und Schokolade, wenig Kernaroma, Graphit im Obertonbereich. Stilvoll, satt und reichhaltig im Mund, gut strukturiert, druckvoll und weit gefasst. Bei einer Verkostung wirkte er etwas blockiert und scharfkantig. Der süße Nachhall zeigt, dass der Domaine de Chevalier noch einen längeren Weg vor sich hat.

DOMAINE DE CHEVALIER | Péssac-Léognan blanc
extraprima 94-96 | Parker-WA 90-92 | Galloni 89-92 | Suckling 96-97
Der weiße Domaine de Chevalier kostet 96,- € und besitzt nicht ganz den Biss eines großen Jahrgangs. Dafür wird er recht früh trinkreif sein …

Der ausgezeichnete Domaine de Chevalier besteht aus 70% Sauvignon und 30% Sémillon, vergoren in 30% neuen Fässern bei 13,5% Alkohol. Weit gefasster Duft, frisch, würzig und vielschichtig, sehr verschlossen und mit noch unentwickeltem Kernaroma, wenig Frucht. Weich, rund und schmelzig im Mund, festfleischig und reif, druckvoll und saftig, volumenreich und sanft, mit großen Kraftreserven. Den Chevalier-typischen Biss gab es im weichen Jahr 2016 nicht. Dafür ist dieser Wein schon recht früh zugänglich und leichter verständlich, statt des sonst notwendigen intellektuellen Anspruchs.


MALARTIC-LAGRAVIÈRE | Péssac-Léognan rouge
extraprima 92-94 | Parker-WA 94-96 | Galloni 92-95 | Suckling 95-96 | Weinwisser 17/20
Neben dem 2015er und 1916er (neunzehnhundertsechzehn) hat der Malartic-Lagravière 2016 die höchste Punktzahl im Wine Advocate erhalten. Daher gibt es ihn in diesem Jahr zum bislang höchsten Subskriptionspreis für 56,- €.

Satte 80% neue Fässer traut man dem gelungenen 2016er auf Malartic-Lagravière zu, bei 53% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot, 4% Cabernet Franc und 3% Petit Verdot. Dicht und straff, mit schöner Rasse und schmelzigem Beginn. Dann geben die Gerbstoffe einen leicht trockenen Eindruck, sehr präzise gearbeitet und frisch. Ganz ausgereift, sauber und kraftvoll, spielt der offensive Malartic mit den Muskeln. | 13,5% Vol. | 46 hl/ha


GISCOURS | Margaux
extraprima 92-94 | Parker-WA 93-95 | Galloni 91-94 | Suckling 96-97 | Weinwisser 18/20
Giscours kommt mit 66,80 € zum etwa gleichen Preis wie der 2010er auf den Markt.

81% Cabernet Sauvignon, 19% Merlot, 50% neue Fässer, rund 13% Alkohol.Dunkle Farbe. Dunkle, dichte Frucht mit schokoladiger Fülle, viel Kraft und Druck, sowie guter Länge. Saftig voll und extraktreich wirkte die Gerbstoffstruktur bei zwei Verkostungen etwas streng, gedrungen und angestrengt. In Anbetracht des ausgezeichneten Grundcharakters könnte etwas mehr Klasse den Giscours auf ein höheres Niveau liften. Der 2011er hatte bereits sehr gute Ansätze dazu.